Die Naturwunder von Argelès-sur-Mer spielerisch entdecken

© Argelès Tourisme / Benjamin Collard

Die Gemeinde Argelès-sur-Mer ist das Bindeglied zwischen der Côte Vermeille im Süden, wo die Pyrenäen auf das Meer treffen, und dem sandigen Norden, der an die Ebene des Roussillons grenzt. Zwischen felsiger Küste mit steilen Klippen, Parks und Waldgebieten gibt es so einiges zu entdecken, sowie die prachtvolle Fauna und Flora zu bestaunen, die den Reichtum der Region ausmachen.

Am Meer spazieren gehen, seinen eigenen Rhythmus finden und die Naturwunder entdecken, die hier im Mittelmeer besonders häufig vorkommen: all das kann man in Argelès-sur-Mer mittels zahlreicher Wassersportarten tun. Im Meeresnaturpark des „Golfe du Lion“ beginnt das Erlebnis schon bei der Ankunft im Yachthafen, wo sich den Besuchern katalanische Barken, kleine traditionelle Fischerboote und Takelagen aus einer anderen Zeit bieten.

Der 2011 gegründete Meeresnaturpark ist als großflächiges Schutzgebiet angelegt worden. Hier existieren unterschiedliche, aber sehr reiche Ökosysteme, die von einem bemerkenswerten maritimen Kulturerbe zeugen. Dieser Meeresnaturpark im „Golfe du Lion“, dessen Umfang mit 4.010 Quadratkilometern fast der Größe des Departements Pyrénées-Orientales (4.116 Quadratkilometer) entspricht, beherbergt über 1.200 Tierarten und etwa 500 Pflanzenarten. Von den hier vorkommenden Arten haben 49 einen Schutzstatus im Rahmen eines nationalen, europäischen oder internationalen Regelwerks. Dazu zählen: Posidonia, Rote Koralle, Große Perlmutter und Seedattel (Muschelart), Große Zikade (Krustentier), Weißer Rochen, Großer Tümmler.

Am Fuße der Pyrenäen, wo die Berge bis ans Meer heranreichen und die Natur noch sehr ursprünglich ist, fällt es schwer, sich zu entscheiden, für welche der angebotenen Aktivitäten man sich zuerst begeistern soll. Für diejenigen, die sich der reichen Artenvielfalt unter Wasser nähern möchten, gibt es nichts Besseres als einen Tauchgang. Der Meeresnaturpark ist eines der schönsten Tauchgebiete des Departements. Taucher und Taucherinnen können so von geschützten Gebieten profitieren, indem sie sich an deren Erhaltung beteiligen und den speziellen Erlass zur Regelung des Tauchens einhalten. Für diejenigen, die den Kopf über Wasser halten wollen, sind Boote mit durchsichtigen Böden eine gute Alternative: Kajakfahren oder Stand-up-Paddling sind die besten Möglichkeiten, um schwer zugängliche Orte zu erreichen, an denen sich die Felsenküste im türkisfarbenen, lichtdurchlässigen Wasser des Meeresnaturparks spiegelt.

Die biologische Vielfalt entdecken: Wanderungen im Naturschutzgebiet Mas Larrieu
Eine weitere Möglichkeit, die authentische und lebendige Natur zu entdecken, besteht darin, eine Wanderung auf einem der vielen markierten Wege in und um Argelès-sur-Mer zu wagen. Erfahrene Führer begleiten die Besucher und Besucherinnen zu verschiedenen „wilden“ Orten an der Küste des Roussillon durch unberührte Dünen, Wiesen, Feuchtgebiete und den mediterranen Küstenfluss Tech. Diese kommentierten und geführten Wanderungen werden sowohl Groß und Klein durch den floristischen Reichtum dieser sensiblen Gebiete, die vor allem für gelebten Naturschutz stehen, begeistern.

Nördlich von Argelès-sur-Mer, an der Mündung des Flusses Tech, befindet sich das Naturschutzgebiet Mas Larrieu, das seit 1984 unter Naturschutz steht und einen Blick auf den Canigou bietet, einen berühmten Berg, der die meiste Zeit des Jahres mit Schnee bedeckt ist. Der würzige Duft der Strohblumen begleitet den gesamten Spaziergang. Das Reservat ist auch der Ausgangspunkt für den „Sentier du Littoral“, ein Weg, der bis nach Südspanien führt und auf dem man Oleander, Tamarisken, Pinien und Palmen begegnet. Dieser Pfad, der entlang der Côte Vermeille verläuft, ist mit dem Duft der Macchie durchzogen. Besondere Land- und Wasserpflanzenarten, wie die Armeria du Roussillon oder die Posidonia-Seegraswiesen, können hier entdeckt werden.

Ein Klassiker unter den Wanderungen im Departement Pyrénées-Orientales ist die Wanderung zum Tour de la Massane. Ausgehend vom Château de Valmy kann man auf dieser Wanderung die Artenvielfalt des Piemonts der Alberes entdecken: Erdbeerbäume, Korkeichen, Olivenbäume oder Zedern. Mit einem tiefen Blick auf das Meer bietet diese Wanderung eine totale Abwechslung und herrliche Panoramen.

Argelès Photo Nature: Spannende Einblicke in die Meeresfauna durch besondere Freiluftausstellung
Auch die weniger Wagemutigen, die sich jedoch für Natur und Artenvielfalt interessieren, werden nicht zu kurz kommen, denn „Argelès photo nature“ kehrt in seiner bereits 14. Ausgabe zurück und wird von den Fotografen Greg Lecoeur und Olivier Larrey begleitet. Die Ausstellung schafft eine intensive Begegnung mit der Natur, mit Momenten der Wildnis, die von renommierten Fotografen eingefangen wurden.

Die 50 Werke im XXL-Format von Greg Lecoeur, dem weltweit meistgelobten Unterwasserfotografen, können vom 2. Mai bis zum 31. Oktober auf der Strandpromenade, am Hafen oder im Herzen des Dorfes Argelès-sur-Mer besichtigt werden. Diese Fotoausstellung unter freiem Himmel mit dem Namen „L’ocean nous regarde“ (Der Ozean schaut uns zu) soll das Bewusstsein für die biologische Vielfalt und die Umweltprobleme schärfen. Es handelt sich um eine Mobilisierung, um „Nein“ zur Verschlechterung des ökologischen und architektonischen Erbes zu sagen. Die ausgestellten Fotos machen deutlich, dass die Meeresumwelt und ihr Überleben nach wie vor eine der größten Herausforderungen für die gesamte Menschheit darstellt, um ihr eigenes Überleben zu sichern. Die eindringlichen Tierporträts laden dabei fast zu einem Gespräch Auge in Auge ein.