Im Frances Le Sueur-Besucherzentrum auf der Kanalinsel Jersey kann man sich bald über die verschiedenen Landschaftsgebiete der Insel informieren

Am 6. Oktober 2019 bezieht der Nationalpark auf der Kanalinsel sein neues Quartier unweit des Strands an der St. Ouen's Bay. Foto: Jersey National Park

Der Küstennationalpark Jersey hat die Nutzungsrechte für das Frances Le Sueur-Zentrum in St. Ouen‘s Bay, an der Westküste der Insel, erworben. Hier werden ab Oktober die Informations-, Lern- und Veranstaltungsangebote des Parks einziehen.

Jerseys Nationalpark umspannt fast die gesamte Küste der Insel – rund 16 Prozent der Gesamtfläche Jerseys. Ausgelöst wurde die Gründung des Parks unter anderem von einer Aktion der Insulaner, die vor zehn Jahren mit einer „Line in the Sand“ ein Zeichen setzten. Damals bildeten 7000 Inselbewohner am 4. Oktober 2009 eine Menschenkette am Strand, zum friedlichen Protest gegen Bauprojekte, die die Landschaft langfristig verändern sollten – mit Erfolg. Die Bauprojekte wurden gestoppt, die Natur unter Schutz gestellt. Im Jahr 2014 wurde schließlich auch der Nationalpark gegründet. Zum zehnten Jahrestag der Aktion wird nun das neue Besucherzentrum eingeweiht.

Das neue Zentrum soll als Anlaufstelle für Besucher dienen, die sich über die St. Ouen’s Bay sowie die anderen Landschaftsschutzgebiete Jerseys informieren wollen. Zusätzlich wird es Informationen über die landschaftliche Vielseitigkeit Jerseys geben, über die Flora und Fauna sowie das kulturelle und historische Erbe.

Das Frances Le Sueur-Zentrum an der knapp acht Kilometer langen Küstenstraße La Mielle der Morville wurde benannt nach Botanikerin Frances le Sueur, die in den 60er und 70er Jahren hier lebte und sich ganz dem Naturschutz verschrieben hatte. Besonders in dem weiten Dünen- und Feuchtgebiet an der Westküste haben sich zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere angesiedelt.

Jersey ist glücklich, dass der Nationalpark erstmals seit seiner Gründung im Jahr 2011 ein richtiges Zuhause bekommt, das noch dazu mitten „im Herzen des Naturschutzgebiets“ liegt. Das Zentrum soll nicht nur für Touristen ein wichtiger Ort werden: Hier soll auch ein Treffpunkt für lokale Initiativen entstehen, die sich Themen wie dem Klimawandel, gesundem Lebensstil, Plastikreduzierung oder E-Mobilität annehmen.