Biowinzer an der Südlichen Weinstraße: Natur- und Umweltschutz im Weinberg

Foto: Südliche Weinstraße

Biowein ist ein weltweiter Trend mit Zukunft! Den Impulsgebern für den ökologischen Weinanbau geht es um gesunde Böden, auf dem kräftige Reben wachsen können. Biowinzer haben den Schutz des Ökosystems im Fokus, möchten nicht zu stark in die Natur eingreifen, die natürliche Bodenfruchtbarkeit erhalten oder verbessern, den Lebewesen im Weinberg einen natürlichen Lebensraum geben und letztlich den Menschen ein nachhaltigeres Produkt anbieten.

Auch an der Südlichen Weinstraße – schon im Namen steckt der Wein – sind die Winzer immer auf der Suche nach neuen Wegen zum Wein und so ist es nicht verwunderlich, dass auch hier der ökologische Weinanbau auf dem Vormarsch ist. Bewusstsein für die Umwelt und ein schonender Umgang mit der Natur, die die Trauben für den Wein hervorbringt, stehen im Fokus. Die Winzer verzichten zum Beispiel auf chemisch-synthetische Düngermittel; das entlastet die Umwelt, so soll die natürliche Bodenfruchtbarkeit gesteigert werden.

Interessierte finden alle Informationen rund um Öko-Weinbau an der Südlichen Weinstraße und eine Übersicht aller Bio-Weingüter online unter www.suedlicheweinstrasse.de/oekologischerweinanbau. Der Weinführer 2019/2020 der Südlichen Weinstraße enthält noch mehr Wissenswertes über eine der innovativsten Weinregionen Deutschlands – die Broschüre ist online abrufbar unter.

Biowinzer finden unterschiedliche Wege zum Wein: Piwis und traditionelle Rebsorten

Öko-Pioniere im deutschen Weinbau – das können sich Biowinzer Klaus und Susanne Rummel aus Landau-Nußdorf auf die Fahnen schreiben. Nach den ersten Experimenten in den Achtzigerjahren, bewirtschaftet das Ehepaar den Betrieb nun schon seit 1994 nach den Richtlinien des Anbauverbands Ecovin und pflanzt vor allem Piwis. „Diese neuen, pilzwiderstandsfähigen Rebsorten sind aus meiner Sicht die Zukunft des Weinbaus“, sagt Winzermeister Klaus Rummel. „Sie sind eine gute Lösung für Umwelt und Natur, bieten uns also maximale Nachhaltigkeit und schmecken gut.“ Bereits die Hälfte ihrer Rebfläche hat die Familie Rummel mit Piwis bepflanzt. Im Sortiment befinden sich Weine aus roten Piwi-Sorten, Pinotin und Cabertin, sowie Weißweine aus der Piwi-Sorte Cabernet Blanc. Angebaut werden aber weiterhin auch klassische Rebsorten wie Spätburgunder, Weißburgunder und Riesling. Das Weingut Rummel ist von Montag bis Samstag von 9:30 bis 17 Uhr geöffnet, von Montag bis Donnerstag wird um eine telefonische Anmeldung unter der 06341-61972 gebeten.

Am 22. September 2019 um 14 Uhr lädt die Familie Rummel zur Kräuterführung in den Weingärten mit Kräuterexpertin Elisabeth Horbach. Am 2. Oktober 2019 nimmt das Weingut an der „Nacht der offenen Keller“ in Nußdorf teil – dann sind die Weinkeller und Höfe für alle Weinliebhaber von 18 bis 2 Uhr geöffnet und laden zum Probieren ein.

Einen anderen Weg geht das Weingut Leiner in Ilbesheim. Es ist 2005 auf ökologischen Weinbau umgestiegen und erhielt 2011 für seinen ökologisch-dynamischen Weinbau die Demeter-Zertifizierung. Das Team unter der Führung von Biowinzer Sven Leiner verzichtet auf chemische Düngemittel und arbeitet stattdessen mit selbst hergestelltem Kompost, ausgleichenden Tees und Naturpräparaten. Dadurch siedeln sich auch Lebewesen wie Pilzgeflechte, Regenwürmer und andere Insektenarten im Boden an und sorgen so für einen funktionierenden Nährstoffkreislauf, der der Rebe – und schlussendlich auch dem Wein – zu Gute kommt. Angebaut werden Riesling, Chardonnay, sowie Weiß-, Grau- und Spätburgunder, aber auch ausgefallene rote Rebsorten wie Tempranillo. Das Weingut ist samstags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr geöffnet.

Quelle: Südliche Weinstraße