Frankfurt a. M., 27. Oktober 2025. Afrika ist ein Kontinent voller faszinierender Landschaften, Kulturen und Abenteuer, die oft Ländergrenzen überschreiten. Cross-Border-Tourismus ermöglicht Reisenden, mehrere Regionen in einer Reise zu entdecken, aufstrebende Destinationen zu stärken und gleichzeitig Natur und Ökosysteme zu schützen.
„Landschaften, Wildtierpfade und kulturelle Zusammengehörigkeit machen nicht an menschengemachten Grenzen halt“, erklärt Hanna Kleber, Vorsitzende von Voice4Africa. „Reisen über Ländergrenzen hinweg eröffnet die Chance, Touristenströme gezielter zu lenken und zu verteilen. So profitieren mehr Regionen wirtschaftlich, während empfindliche Ökosysteme entlastet werden. Gleichzeitig erleben Reisende authentische Vielfalt, von Wüstensafaris über Wasserabenteuer bis hin zu grenzenlosen Safarierlebnissen.“
Namibe Wüste (Angola/Namibia) – Endlose Entdeckungen entlang der Küstenwüste
Die Namib erstreckt sich entlang der Küste von Angola bis nach Namibia und bildet eine beeindruckende Wüstenlandschaft. Auf beiden Seiten der Grenze verbinden sich mehrere Nationalparks, Schutzgebiete und touristische Konzessionsflächen zur Iona-Skeleton Coast Transfrontier Conservation Area, die insgesamt 50.000 Quadratkilometer umfasst.
Auf angolanischer Seite liegt der Iona Nationalpark in der Provinz Namibe als ältester und größter Nationalpark des Landes. Der angolanische Teil der Küstenwüste ist noch wenig besucht und bietet Reisenden unberührte Landschaften, in denen die roten Dünen der Wüste auf die steinigen Weiten des angolanischen Hochlands treffen. Abseits der etablierten Touristenrouten im südlichen Teil der Namib bietet sich hier eine einzigartige Gelegenheit, die Wüstenlandschaft, seltene Tierarten und die faszinierende Natur dieses abgelegenen Gebiets nahezu exklusiv zu erleben.
Vor Ort können Besucher Wüsten-Safaris, Fototouren und Wanderungen unternehmen und mit den halbnomadischen Ethnien der Muhimba, Mucubal, and Mucahona in Kontakt treten, die ihre Traditionen, Handwerkskunst und Lebensweise in gemeindebasierten Tourismusprojekten teilen.
Victoriafälle (Simbabwe/Sambia) – Naturwunder und Adrenalinabenteuer
Die ikonischen Victoriafälle an der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia bescheren nicht nur einen spektakulären Anblick, sondern laden auch zu zahlreichen Outdooraktivitäten ein. Beide Länder bieten Erlebnisse wie White Water Rafting, Helikopterflüge oder Bootstouren bei Sonnenuntergang, aber es gibt auch Unterschiede.
Die simbabwische Seite beeindruckt vor allem durch weite Panoramablicke auf den Hauptwasserfall, während die sambische Seite besonders intensive Begegnungen mit dem Wasser ermöglicht, etwa im Devil’s Pool direkt am Rand des Wasserfalls zu schwimmen oder über einen steilen Pfad zum Aussichtspunkt Boiling Point am Fuße der Fälle hinabzusteigen.
Ein besonderes Erlebnis ist der Spaziergang über die Victoria Falls Bridge, die beide Länder verbindet. Hier können Besucher zwischen Simbabwe und Sambia „wandern“, die atemberaubende Batoka Schlucht überqueren, einen Bungee Jump wagen und die länderübergreifende Dimension des Naturwunders eindrucksvoll erleben. Ein weiterer Pluspunkt: Das KAZA UNIVISA ermöglicht die wechselseitige Einreise zwischen Simbabwe und Sambia an den Victoriafällen, sodass Besucher die Attraktionen beider Länder einfach kombinieren können.
Great Limpopo Transfrontier Park (Mosambik/Südafrika/Simbabwe) – Grenzenlose Safari
Der Great Limpopo Transfrontier Park vereint gleich drei der bedeutendsten Nationalparks im Südlichen Afrika, den beliebten Krüger Nationalpark in Südafrika, den Limpopo Nationalpark in Mosambik und den Gonarezhou Nationalpark in Simbabwe, zu einem gemeinsamen, grenzüberschreitenden Schutzgebiet. Auf einer Fläche in etwa so groß wie die Niederlande ermöglicht der Park Wildtieren, sich frei über Landesgrenzen hinweg zu bewegen und fördert die Vernetzung ganzer Ökosysteme.
Während der Krüger Nationalpark als Flaggschiff des Safari-Tourismus bekannt ist, profitieren vor allem die angrenzenden, weniger erschlossenen Regionen in Mosambik und Simbabwe vom gemeinsamen Schutz- und Tourismuskonzept. Durch neue Lodges, nachhaltige Safari-Angebote und verbesserte Infrastruktur entstehen dort Einkommensmöglichkeiten für lokale Gemeinschaften, die bisher kaum vom Tourismus profitiert haben. So trägt der Park nicht nur zum Erhalt der Artenvielfalt, sondern auch zur regionalen Entwicklung und lokalen Teilhabe bei.
Unterstützt wird dies durch eine neue, rein touristische Grenzquerung, die einen direkten Übergang zwischen dem Krüger Nationalpark und dem Gonarezhou Nationalpark in Simbabwe ermöglicht. Das saisonale Pilotprojekt (Mai–November) richtet sich an vorab gebuchte 4×4-Fahrzeuge und stärkt den kleinmaßstäblichen, naturverträglichen Wildtiertourismus, besonders in noch unbekannten Gegenden.
In unterschiedlichen Teilen Afrikas zeigt sich so eindrucksvoll, dass grenzüberschreitendes Reisen nicht nur spannende Erlebnisse für Touristen bietet, sondern auch einen nachhaltigen Beitrag für Regionen, Bevölkerung und Natur leisten kann.














