The Beaches of Fort Myers & Sanibel: Zugvögeln in den Süden folgen

Foto: Lee County

Wer hat sich an grauen Regentagen oder beim Freikratzen der Windschutzscheibe nicht auch schon mal in den sonnigen Süden gewünscht? Zugvögel erfüllen sich diesen Wunsch Jahr für Jahr. Denn sobald es in nördlichen Gefilden kühler und das Futter knapp wird, machen sie sich auf den Weg in die Wärme. Viele von ihnen zieht es in die Region The Beaches of Fort Myers & Sanibel im Südwesten Floridas, wo zeitweise rund 300 Vogelarten leben. Denn im tropischen Inselparadies des Sunshine State finden sie beste Lebensbedingungen für einen angenehmen Winter. Alle Informationen zur Vogelbeobachtung in der Region finden Interessierte hier.

Unzählige „Snowbirds“ aus Nordamerika und Kanada überwintern derzeit im sonnigen Süden des tropischen Inselparadieses Südwestfloridas – Stars der Vogelschar sind die großen weißen Nashornpelikane und Schreikraniche – Fort Myers und seine Inseln sind besonders im Winterhalbjahr, aber auch ganzjährig ein Eldorado für Vogelbeobachter.

Nashornpelikan – American White Pelican

Der Star unter den Zugvögeln ist zweifelsohne der Nashornpelikan, der im Süden ein paar milde Winterwochen genießt, bevor er sich wieder auf den Weg in seine nördlichen Brutreviere macht. Die weißen Nashornpelikane werden bis zu 180 Zentimeter groß und ihre Flügel verfügen über eine Spannweite von bis zu 3 Metern. Ihr auffälligstes Merkmal und gleichzeitig eine Besonderheit ist der 25 bis 47 Zentimeter lange Schnabel, an dem ein dehnbarer Hautsack herabhängt. Dieser Kehlsack hat ein Fassungsvermögen von bis zu 13 Litern und wird beim Fischfang als Kescher eingesetzt. Anzutreffen sind sie oft auf Seen oder in Flussmündungen. Vor allem an der Getaway Marina in Fort Myers Beach oder auch im J.N. “Ding” Darling National Wildlife Refuge können die Vögel beobachtet werden.

Graureiher, Nachtreiher, Kanadareiher – Gray Heron, Night Heron, Great Blue Heron

Überhaupt ist der J.N. “Ding“ Darling National Wildlife Refuge ein beliebter Ort hier im Süden für Wandervögel und dient vielen Vogelarten als Zwischenstopp, darunter Grau- und Nachtreihern. Der Nationalpark zählt zu den wichtigsten Naturschutzgebieten Floridas und besitzt mit 2.500 Hektar das größte naturbelassene Mangroven-Ökosystem in den Vereinigten Staaten und beeindruckt durch seine große Zugvogelpopulation. Der circa sieben Kilometer lange „Wildlife Drive“ ermöglicht den Zugang zu Wanderrouten und Wasserwegen oder auch zur Besteigung des Vogelaussichtsturms, zu Angelplätzen oder besonderen Aussichtspunkten, von wo aus Besucher einen Blick auf die dichten Mangrovenwälder werfen können.

Dabei können sie vielleicht auch den ein oder anderen Reiher entdecken. Beispielsweise den Kanadareiher, der mit seinem langen Hals und einer Größe von 1,20 Metern fast majestätisch wirkt. Er benutzt seinen großen Schnabel um Fische, Frösche und Schlangen in den Flüssen, Sümpfen und Seen aufzuspießen. Nicht nur der Vogel, sondern auch seine Eier sind blau. Letztere werden von beiden Elternteilen gebrütet. Sie füttern den Nachwuchs nach dem Schlüpfen ebenfalls gemeinsam direkt in den Schnabel. Zur gleichen Familiengattung gehören auch Grau- und Nachtreiher, die in Fort Myers ebenfalls gesichtet werden können. Allen Reihern gemein ist: Sie gehören zu den Schreitvögeln, haben lange Beine, einen langen Hals sowie einen dolchartigen Schnabel und sie leben alle am Wasser.

Schreikranich – Whooping Crane

Der Schreikranich hingegen nistet normalerweise im Süden Kanadas oder in den nördlichen US-Staaten. Er bezieht aber jährlich sein Winterquartier in Florida. Er hat ein weißes Gefieder mit einer roten Fläche auf der Kopfoberfläche und einem langen dunklen Schnabel. Wie alle Kraniche fliegt er mit ausgestrecktem Hals und sucht seine Nahrung im flachen Wasser und auf Feldern. Der Schreikranich zählt zu den weltweit seltensten Vögeln und ist vom Aussterben bedroht. Deshalb ist es besonders schön, dieses prächtige Tier zu Gesicht zu bekommen.

Vogelbeobachtungen rund ums Jahr

Überall in der Region können Vögel beobachtet werden. So ist beispielsweise das Sanibel Lighthouse an der östlichen Spitze der Insel während der herbstlichen Wanderungen ein besonders guter Ausschauplatz. Auch beim Besuch durch die vielen Parks und Schutzgebiete der Region kann der ein oder andere Zugvogel entdeckt werden. Im Schutzgebiet Six Mile Cypress Slough Preserve gibt es beispielsweise eine fast zwei Kilometer lange hölzerne Uferpromenade durch seine Feuchtgebiete. Hier stößt man mit etwas Glück auf dreifarbige Fischreiher. Das fast 1.400 Hektar große Sumpfgebiet kann über Holzstege, die durch den Park führen, erkundet werden. Das 2,5 Kilometer lange Flussufer im Caloosahatchee Regional Park hingegen zieht blaue Fischreiher und Kanadareiher an. Der CREW Land and Water Trust wurde 2002 sogar zur „Important Bird Area“ ernannt und umfasst Kiefernwälder, Hartholzwälder und Feuchtgebiete, in denen sich zahlreiche Vogelarten gerne aufhalten.

Vom Kayak aus genießen die Besucher einen anderen Blick auf die Vögel, die am Wasser nach Futter Ausschau halten. Zu mieten sind Kayaks bis zum 24. Mai 2020 samstags und sonntags beispielsweise im Four Mile Cove Ecological Preserve. Dort gibt es auch einen Beobachtungssteg für die Tierschau. Wer lieber eine geführte Tour macht, kann diese im Sanibel-Captiva Conservation Foundation buchen.

Quelle: Lee County