Keine Reise wie die andere – Wann ist die ideale Zeit für einen Urlaub auf der Kanareninsel La Palma?

Bild: Álvaro Armas

Zum Jahresbeginn legt sich ein weiß-rosa Schleier über den Nordwesten der Insel La Palma – die Zeit der Mandelblüte ist gekommen. Wenn der rotblühende Natternkopf sein Antlitz gen Himmel reckt, hat der Monat Mai bereits begonnen. Ab Juni halten mit dem Sommer höhere Temperaturen Einzug, doch nicht nur dann ist das Wetter ideal für ein Bad im Atlantik. Im Frühling und Herbst kommt auf die Vulkaninsel, wer sich fit halten und zu Fuß oder mit dem Rad das Eiland erkunden möchte. Jeder Monat auf der Isla Bonita hat seinen eigenen Charakter, sodass keine Reise wie die andere ist.

Im Frühling bekennt La Palma Farbe

Ein Blütenmeer, soweit das Auge reicht. Dies ist nicht nur im Januar und Februar der Fall, wenn die Mandelblüte Felder und Terrassen in einen weiß-rosa Farbton tüncht. Wenig später, im Mai und Juni, ist es der Drüsenginster, der für einen gelb-goldenen Teppich insbesondere in den Höhenlagen der Insel die Verantwortung übernimmt. Ein weiterer, nicht übersehbarer Weggefährte, ist der rote Natternkopf. Er bevorzugt felsige Berghänge und springt in dieser Zeit nicht nur aufgrund seiner unzähligen rosa-roten Miniblüten in Auge, sondern in erster Linie aufgrund seiner Größe von eineinhalb bis zweieinhalb Metern. Das ganze Jahr über zeigen sich die sogenannten „Bejeques“ an für Pflanzen eher unwirtlichen Orten: auf den trockenen Vulkanböden. Bis in den Monat Juni hinein blühen die Dickblattgewächse meist in Gelb, selten auch in Rot auf.

Zwei Saisons für Aktive

Die Vulkaninsel punktet mit einigen einmaligen Touren: Die 24 Kilometer lange Ruta de los Volcanes entlang des Kamms der Cumbre Vieja, der Fernwanderweg GR-130 einmal rund um La Palma sowie die geführte Wanderung zum jüngsten Vulkan der Insel – dem Tajogeite – sind nur drei der zahlreichen und abwechslungsreichen Strecken auf der Wanderinsel La Palma. Von März bis Mai sowie auch von September bis Oktober zählt die Insel einen nur geringen Niederschlag, der in Verbindung mit angenehm warmen, nicht zu heißen Temperaturen, ein optimales Klima für Aktivurlauber schafft.

Heiße Sommer, milde Winter

Von Juni bis September ist auf La Palma Sommer. Auf der grünsten Insel der Kanaren sind dann die Temperaturen am höchsten, in den Schulen bleiben über zwei Monate lang die Klassenzimmer leer. Die kleinen Buchten, schwarzen Sandstrände sowie auch die Naturschwimmbecken von Charco Azul und La Fajana werden zur ersten Anlaufstelle, für alle, die sich nach einer Erfrischung sehen. Doch weit gefehlt, wer zu dieser Zeit an den Stränden Handtuch an Handtuch vermutet. Temperaturen von bis zu 23 Grad im Dezember oder bis zu 20 Grad im Januar locken zwar kaum Einheimische in die Wellen, für Reisende hat jedoch genau dieser milde Winter seine Attraktivität.

Rendezvous der Elemente

Wo einst heiße Lavaströme auf den rauen Atlantik trafen, entstand ein reiches Ökosystem mit einer bizarren Unterwasserwelt aus Höhlen, Bögen, Plattformen und tiefen Spalten. Taucher wie Schnorchler schwärmen von Wassertemperaturen bis 25 Grad, Sichtweiten bis 40 Metern und stillen, unberührten Spots in geringen Tiefen. Im Südwesten von La Palma – zwischen Fuencaliente und Los Llanos de Aridane – besteht seit 2001 ein Meeresschutzgebiet. Wer die Insel für einen Moment hinter sich lässt, der begegnet mit etwas Glück bei einer Bootstour vor Tazacorte und Puntagorda Walen und Delfinen.

365 Tage als beste Reisezeit

Auch wenn jeder Monat auf der Kanareninsel La Palma seine Besonderheiten bereithält, kann das Eiland mit Stolz behaupten, ein Reiseziel zu sein, welches von Januar bis Dezember seinen Charme versprüht. So unterscheidet sich der Blick durch eines der zahlreichen Teleskope in einen der dunkelsten Nachthimmel der Welt im Jahresverlauf einzig durch das Sternenbild, welches vor der Linse erscheint. Einen bedeutenden Einfluss auf Temperaturen und Niederschlag hat zudem das gebirgige Relief der Insel: Bei nur 45 Kilometer Nord-Süd-Ausdehnung erhebt sich der höchste Berg der Isla Bonita auf über 2.400 Meter.