ITB Berlin und IPK International: Gegensätzliche Reisetrends auf dem amerikanischen Kontinent

Foto: ITB Berlin

Auslandsreisen der Nordamerikaner mit überdurchschnittlichem Wachstum – Rückgang der internationalen Reisen der Lateinamerikaner – Reiseziele in Europa liegen im Trend – Starker Anstieg der Städtereisen – Positive Erwartungen für 2020 – ITB Berlin veröffentlicht die neuesten Trends zu den Auslandsreisen der Amerikaner aus dem World Travel Monitor® von IPK International.

Zwei sehr unterschiedliche Trends charakterisieren den amerikanischen Kontinent: So wuchsen die   Auslandsreisen der Nordamerikanerinnen und Nordamerikaner in den ersten acht Monaten des Jahres 2019 mit 4,5 Prozent stärker als der weltweite Durchschnitt. Im Gegensatz dazu verzeichneten die Auslandsreisen der lateinamerikanischen Bevölkerung mit einem Minus von drei Prozent einen relativ starken Rückgang. In Summe ergibt das im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 3,5 Prozent mehr Auslandsreisen vom amerikanischen Kontinent. Reiseziele in Europa waren dabei deutlich stärker nachgefragt als Reiseziele in Asien. Mit einem überdurchschnittlichen Anstieg sind Städtereisen weiterhin auf Wachstumskurs. Für 2020 prognostiziert der World Travel Monitor® eine Fortsetzung des Wachstums um drei Prozent. Der World Travel Monitor® basiert auf repräsentativen Interviews mit mehr als 500.000 Personen in über 60 Ländern weltweit und wird bereits seit mehr als 20 Jahren durchgeführt. Er gilt als größte kontinuierliche Studie zu globalen Reise-Trends.

Zwei Trends auf dem amerikanischen Kontinent

In der Vergangenheit profitierte der amerikanische Kontinent vom Auslandsreise-Boom der Lateinamerikaner. Die ersten Ergebnisse für 2019 zeigen dagegen eine ganz andere Entwicklung. Während die Auslandsreisen der Nordamerikaner mit 4,5 Prozent überdurchschnittlich anstiegen, brachen die Auslandsreisen der Lateinamerikaner mit einem Minus von drei Prozent geradezu ein.

Bei Betrachtung der Entwicklung in den einzelnen Ländern lässt sich Folgendes feststellen: Wachstumstreiber in Nordamerika waren die Auslandsreisen der US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner mit einem starken Anstieg von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Ursachen für den Rückgang der Auslandsreisen der Lateinamerikaner erklärt Juan Alberto Garcia Lopez von IPK International wie folgt: „Neben einigen Ländern in Südamerika, wie zum Beispiel Argentinien, führte vor allem der volumenstarke Quellmarkt Mexiko mit einem Rückgang der Auslandsreisen um fünf Prozent zu dieser negativen Entwicklung.“

Starker Zuwachs bei Reisen über den Atlantik

Reisen nach Europa verzeichnen mit plus sieben Prozent insgesamt ein stark überdurchschnittliches Wachstum. Europa erzielte dabei nicht nur bei den Nordamerikanern die höchste Wachstumsrate, sondern lag auch bei den Lateinamerikanern im Plus. Beliebt waren vor allem Reisen nach Spanien und Italien, die mit einem Besucherwachstum von elf bzw. zehn Prozent stark zulegten. Auch das sonst von Besucherrückgängen betroffene Großbritannien konnte ein Besucherwachstum aus Amerika verzeichnen.

Im Vergleich zu den Europa-Reisen stiegen die Auslandsreisen der Amerikaner innerhalb des amerikanischen Kontinents mit drei Prozent dagegen deutlich schwächer an. Dies trifft auch auf Reisen nach Asien zu, die ebenfalls nur ein Wachstum von drei Prozent erzielten.

Urlaubsreisen steigen

Betrachtet man den Zweck der Auslandsreisen, so haben Amerikaner und Amerikanerinnen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr Urlaubsreisen unternommen. Mit einem Wachstum von fünf Prozent erreicht das Segment Urlaub mittlerweile einen Marktanteil von knapp über 60 Prozent, wogegen  Geschäftsreisen um ein Prozent zurückgingen.

Städtereisen als Wachstumstreiber 

Im Hinblick auf die Urlaubsarten zeigen sich unterschiedliche Trends. Städtereisen stiegen mit zehn Prozent zum wiederholten Male überdurchschnittlich stark an. Auch Urlaub auf dem Land erzielte ein starkes Plus von neun Prozent. Kreuzfahrten verzeichneten mit einem Wachstum von sechs Prozent ebenfalls eine sehr positive Entwicklung, gefolgt von Rundreisen mit einem Anstieg von fünf Prozent. Im Gegensatz dazu erlitt der Sun & Beach-Urlaub auf der Beliebtheitsskala der Amerikanerinnen und Amerikaner leichte Einbußen und ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Prozent zurückgegangen.

Positive Aussichten für 2020

IPK International erwartet für das Jahr 2020 im Hinblick auf die  Auslandsreisen der Nordamerikaner ein Wachstum von drei Prozent und somit eine leichte Abschwächung im Vergleich zu 2019. Was die Auslandsreisen der Lateinamerikaner betrifft, wird für 2020 mit einer leichten Erholung von plus ein Prozent gerechnet. Diese Prognosen basieren auf dem „World Travel Confidence Index“ von IPK International, der im Rahmen des World Travel Monitor® die Reiseabsichten für die nächsten zwölf Monate erhebt.

Weitere valide Trendergebnisse zur Entwicklung des Reisejahres 2019 veröffentlicht die ITB Berlin in den nächsten Trendpressemitteilungen. Die endgültigen Ergebnisse des World Travel Monitor® für das Gesamtjahr 2019 sowie Prognosen für 2020 stellt Rolf Freitag, CEO von IPK International, auf dem ITB Future Day im Rahmen des ITB Berlin Kongresses vor.

Quelle:  ITB Berlin Kongress